Der Anfang
Am 1. August 1883 wurde der „Krieger-Landwehr-Reser-Verein“ in Verne gegründet. Einer der Mitgründer und so dann 1. Vorsitzender war Christian Schlephorst.
Der offizielle Zweck war, „die Liebe und Treue für Kaiser und Reich, Landesfürst und Vaterland bei seinen Mitgliedern zu pflegen, zu bestätigen und zu stärken.“
Im Jahre 1883 wurde der Verein behördlich bestätigt und 1895 wurde eine eigene Fahne beschafft. 1909 wurde dem Verein ein „allerhöchster“ Fahnenschmuck von seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. verliehen.
Zu Beginn des I. Weltkrieges wurden 90 Männer aus Verne einberufen. Weitere folgten schon nach kürzerer Zeit.
48 Kameraden fielen für Kaiser und Vaterland. Während und nach dem Weltkrieg ruhte die Vereinsarbeit.
Im Jahre 1925 beschloss der Verein, für die Gefallenen und Vermissten der Kriege 1870/71 und 1914/18 ein Denkmal zu errichten. Nach langen Verhandlungen wurden 3 x 10 Meter des Platzes vom Garten des Pfarrers erworben. Schon am 20 September 1925 fand in einer eindrucksvollen Feier die Enthüllung und Einweihung des Denkmals statt. Das über 6 Meter hohe, auf einem schmalen, hohen Sockel stehende Denkmal war gekrönt mit dem fast lebensgroßen St. Georg, dem Schutzpatronen der Soldaten. Die Kosten für das Denkmal wurden von der Gemeinde Verne übernommen.
Ab 1931 machte sich auch die schlechte wirtschaftliche Lage im Kriegerverein bemerkbar. Es begann die Zeit der großen Arbeitslosigkeit. Auch die Feiern und Feste im Verein wurden eingeschränkt, obschon das Kreisverbandfest und das Kriegerfest stattfanden.
Am 11. Juni 1933 feierte der Verein sein 50jähriges Stiftungsfest, verbunden mit einer Fahnenweihe und dem Kreiskriegerverbandfest.
Eine besondere Ehre wurde dem 90jährigem Veteranen des Vereins, Christian Schlepphorst, zuteil. Er war der einzige noch lebende Soldat aus den Feldzügen von 1866 (Königgrätz, Österreich) und 1870/71 (Frankreich). Dem verdienstvollen Kämpfer wurde die goldene Ehrennadel angehftet. Während des II. Weltkrieges (1939 bis 1945) ruhte die Vereinsarbeit. Es wurden viele Verner Männer zum Kriegsdienst einberufen. Zum Ende des Krieges hin wurden auch Jugendliche herangezogen. Die zahl der Gefallenenen und Vermissten betrug letzlich 131.
Der Krieg hatte das Kameradschaftsleben ausgelöscht. Die totale Kapitulation, die Besetzung Deutschlands durch die Siegermächte, die Ächtung des deutschen Volkes ließen befürchten, dass niemals mehr eine Kriegerkameradschaft möglich sein werde. Es bestand auch kein Interesse daran, denn die Menschen hatten andere Probleme.
Die deutschen Soldaten mussten Monate, oft viele Jahre, in Gefangenenlagern verbringen und bei dem Wiederaufbau der ehemals besetzten Gebiete helfen. Dieses forderte noch zahlreiche Anstrengungen und wirtschaftliche Opfer.